Dienstag, 12. Juli 2011

eportfolio-Eintrag7

1540
Auf dem Historischen Plan von 1540 sieht man, dass die Bebauung hauptsächlich sich am heutigen Hafengebiet und dem heutigen Stadtkern befand.

Die Karte zeigt, wie damals die Stadtgrenze vom Dammtor bis zum Hafen (Elbe) verlief, begrenzt durch eine äußere und innere Pallisadenwand. Ab dem Millerntor (hier war die Stadtgrenze passierbar) begann der Herrengraben, der auch von einer Pallisadenwand bis zur Elbe hin begrenzt wurde. Eine weitere Passiermöglichkeit die Stadt zu verlassen war das Schaartor am Niederhafen, der durch den Niederbaum von der Elbe gesichert wurde.

Zurück zum Dammtor, dort sieht man, dass der heutige Stadtteil Rotherbaum sich außerhalb der Stadt befand und zu dieser Zeit unbebaut war. Die Stadtgrenze bildeten Pallisadenwände. Die Binnenalster existierte noch nicht und man konnte vom Dammtor geradeaus zur Petrikirche kommen.

Die Stadt (heutige Innenstadt – Binnenalster) wurde von der Alster her durch das Streichwehr an der Alster geschützt und durch Pfahlwände in der Alster beim Alstertor. Bei Raboisen sieht man die Stadtmauer, die sich entlang Kurze Mühren, Lange Mühren, Neustrasse, Pumpen befand und am Messberg endete.

Bei der Petrikirche war gegenüber die Frohnerei. Der Speersort führte in die Steinstrasse, die bei der Stadtmauer am Steintor endete.

 Im Speersort wurde der alte Dom von den Strassen Speersort, Kattrepel und Schopenstehl, Schmiede- und Sattlerstrasse eingerahmt. In der Steinstrasse befand sich die alte Jacobikirche und das Convent, das gegenüber lag.

Zurück in Richtung Alster. Der Barckhoff mündete in die Spitalerstrasse, die zum Spitalertor führte. Die St. Gertrudenkirche wurde von der Lilienstrasse und Rosenstraße eingegrenzt.

Zurück zum Alstertor, über den Pferdemarkt zum Speersort, vorbei an der Petrikirche über den Berg in Richtung Alster, dort schließt sich das Johanniskloster mit seiner Kirche an. Gleich daneben lag das Klostergelände mit der Maria Magdalenen Kirche.

Beide Gelände befanden sich an der Großen Johannisstrasse, von der die Große Beckerstrasse abzweigte, von dort aus kam man dann durch die Brodschrangen zum Rathaus und Schafferhaus und zur Börse. Große und Kleine Reichenstrasse mündete in den Hopfensack. Bezeichnungen, die auch heute noch existieren und eine Vorstellung geben, wie groß Hamburg damals war.

Bei der Börse führte eine Brücke in den Grimm, weiter in Richtung Hafen befand sich die
Katharinenkirche.

Zurück zum Rathaus, nun in Richtung Bohnenstrasse, Burstade, Hopfenmarkt mit der Nikoleikirche, Deichstrasse, die am Niederhafen endete. Am Ende Burstade über Swinshorn begann der Rödingsmarkt, der ebenfalls am Niederhafen im Kajen endete.

Auf der gegenüberliegenden Seite vom Niederhafen war Kehrwedder. Kajen, Beim Krahn und Kehrwedder grenzten den Niederhafen ein und eine Strasse über Brooks Brücke in Richtung Grasbrook führte durch das Brooktor aus der Stadt heraus. Verlängerung Beim Krahn war Bei den Mühren, dort vorbei an der Katharinenkirche erreichte man das Dovenfleet, dass die Brandstwiete kreuzte. Man konnte hier vom Zentrum (Dom) kommend die Stadt verlassen (Bauthor).

Bei Kehrwedder begann die Stadtbegrenzung mit Pallisadenwänden entlang zum Rahmenhof, Winserbaum  zum Dovethor. Danach schloss sich ein mit Pallisaden versehener
Damm an, der zum Stadtdeich führte. Ein Rondel und Streichwehr befand sich bei den Pumpen.

1841
Im Gegensatz zur Karte von 1540 erkennt man nun die Teilung der Alster – in Binnen und Grosse Alster (heute Außenalster). Die Stadtgrenze verläuft wie 1540 beim Dammtor – dort war die Stadtgrenze geöffnet -. Nach Westen hat sich Hamburgs Grenze in Bezug auf 1540
sehr erweitert. Führte in der damaligen Zeit die Stadtgrenze am Herrengraben entlang und endete in den Niederhafen (auf dieser Karte der Binnenhafen), ging diese nun an den heutigen Wallanlagen (der Botanische Garten, Heiligengeistfeld und St. Pauli befanden sich außerhalb der Stadtgrenze) vorbei an der Elbhöhe. Hinter dieser begann der Landungsplatz  für die Dampfschiffe.

Der Hafen war in mehrere Hafenbecken unterteilt wie z. B. Dampfschiffshafen, Alter Ionas Hafen, Neuer Ionas Hafen, Rummelhafen, Binnenhafen etc.

Von der Elbhöhe (heutiger Stingfang) ging es in das Johannisbolwerck vorbei an der Englischen Reformierten Kirche –  hinunter zur Elbe (Vorsetzen, Baumwall, gegenüber mit Kehrwieder, wo sich mehrere Werften befanden).

Mehrere Fleete (sehr ähnlich dem damaligen Freihafen) durchzogen die Stadt. Zwischen Grimm und Dovenfeth gab es nun die Catharinenkirche. Weiter in Richtung Osten überquerte man den Messberg und kam hinein in die schon bekannten Straßen wie Pumpen, Neue Straße etc. Die Stadtgrenze verlief nun weiter östlich. Beim Deichtor gab es ein Bahnhof für Passagiere.

Hammerbrock und St. Georg lag außerhalb der Stadtgrenze. Das Steintor bildete den Durchgang nach St. Georg. Weiter in Richtung Norden befand sich das Ferdinandstor.

Vom Ferdinandstor in Richtung Alster existierte schon die Lombardbrücke, die die Binnenalster  und Große Alster teilte und man gelang wieder zum Dammtor.

Die Gertrudenkirche existierte 1841 nicht mehr und auf dem Domplatz war das Gymnasium Johanneum. Beim Alstertor befand sich ein Zuchthaus. Die Neue Börse befand sich am
Adolfsplatz  und die Michaeliskirche zwischen Englische Planke und Grevenkamp.

Die Binnenalster wird wie heute vom Neuen Jungfernstieg und (Alten) Jungfernstieg, der
Lombardsbrücke begrenzt. Nur der Ballindamm hieß damals noch Holzdamm und Zuchthaus-strasse.

Plätze wie Gänsemarkt und Großneumarkt existierten damals auch schon und diverse Strassen zwischen Am Dammtorwall, Kleine Drehbahn, Caffamacherreihe, Neuer Wall, Alter/Neuer Jungfernstieg haben noch die gleiche Bezeichnung wie damals.
  
1890


Sieht man sich die Stadtkarte von Hamburg 1890 an, erkennt man, dass in den letzten 50 Jahren eine sehr große Wandlung stattfand. Die Stadtmauern und die dazugehörigen
Tore waren aus dem Stadtbild verschwunden. Hinzu kam die Bebauung und Öffnung der Stadtgrenze zu den damals außerhalb liegenden Orten wie Rotherbaum, Harvesthude im Norden, St. Pauli, Altona im Westen,  Hammerbrook, Borgfelde im Osten und im Süden die Elbe, wo eine große Hafenerweiterung in Richtung Billwärder stattfand.

Zurück zum Zentrum. Das Rathaus und der Rathausmarkt waren nun an ihrem heutigen Platz.
An der Binnenalster wurde der Holzdamm und die Zuchthausstrasse umbenannt in Alsterdamm. Die Strasse Holzdamm befand sich nun in der Nähe des Ferdinandstor und ging von  An der Alster ab. Die Große Alster wurde im Jahr 1890 nun auch Außenalster genannt.

Bemerkenswert ist auch die Bahnlinie, die von Altona über den Bahnhof an der Parallelstrasse
(heutige Holstenstrasse), den Bahnhof An der Sternschanze, den Dammtorbahnhof über die Lombardsbrücke zu einem Bahnhof am Hühnerposten zu dem große Hamburg-Berliner Bahnhof an der Amsinckstrasse ging.

Umkreist man die Außenalster sind dort Bezeichnungen, die auch heute noch ihre Gültigkeit haben. In der Lohmühlenstrasse war schon das St. Georg Krankenhaus. Borgfelde, Hamm, und Hohenfelde, Eilbek,  Marienthal waren schon eng bebaut und manche Häuser gibt es noch heute. Auch Uhlenhorst an der Alster mit anschließenden Barmbek waren schon dicht besiedelt. Winterhude und Eppendorf – mit dem großen Krankenhaus zeigte eine weitaus stärkere Bebauung als 1841. Ging man wieder in Richtung Stadtmitte lag damals wie heute Harvestehude und Rotherbaum an der westlichen Seite der Außenalster.

Die Stadtgrenze von Hamburg ist nur schwach an einer gestrichelten Linie erkennbar. Sie läuft von der Nordelbe zwischen Altona und St. Pauli entlang am Schulterblatt, der Stadtteile Eimsbüttel, Eppendorf (lt. Plan von 1890 gehörte Lokstedt, Langenfelde, nicht zu Hamburg),
weiter im Norden läuft die Grenze an Groß Borstel, Alsterdorf, Winterhude, Uhlenhorst, Barmbek, Eilbek, Hohenfelde, (Wandsbek gehörte nicht zu Hamburg), Borgfelde, Hamm, Horn, Hammerbrook vorbei, der Fluss Bille und Billwärder bildeten die Grenze in Richtung Elbe.

Auf der anderen Seite der Elbe gehört Grasbrok zu Hamburg, während der südliche gelegene an der Elbe gelegene Teil wie Harburg nicht zu Hamburg gehörte.

Nach meiner Betrachtung hat sich im Vergleich zur Karte von 1841 sich sehr viel in Hamburg verändert und die Struktur hat nun sehr viel Ähnlichkeit mit der heutigen – besonders im Zentrum.

Der Ausbau des Hafens sowie die Anbindung Hamburgs an Bahnlinien und der Bau diverser
Bahnhöfe hatte die wirtschaftliche Bedeutung Hamburgs immens erhöht.

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