Dienstag, 12. Juli 2011

eportfolio-Eintrag8


Das Alstervorland














Die Hamburger Außenalster ist umgeben von begrünten Flächen. Die Ostseite, mit den Stadtteilen St. Georg, Uhlenhorst und Winterhude wird als Alsterpark bezeichnet. Ich werde mich mit der Westseite befassen, die sich Alstervorland nennt und die Stadtteile Rotherbaum und Harvestehude umfasst.
  
Frühe Geschichte

Nachdem die Hamburger Torsspeere 1860/61 aufgehoben wurde, siedelten insbesondere wohlhabende Hamburger in die neu entstandenen Stadtteile Rotherbaum und Harvestehude.

Ein großes Gebiet des heutigen Harvestehude war besitz eines Klosters, und wurde teilweise von einer Gärtnerei gepachtet. Hamburger Investoren kauften das Gebiet auf. Zunächst errichteten sie ein Straßennetz und parzellierten das Areal. Es wurden herrschaftliche Villen und Etagenhäuser gebaut, die zum Verkauf oder Vermietung standen. Besonderns prachtvolle Häuser entstanden am Harvestehuder Weg. Die Gärten dieser Häuser reichten bis an die Außenalster und hatten u. a. auch Tennisplätze. Sie waren kostspielig angelegt und mit seltenen Bäumen bepflanzt.

Der Leiter der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark (1852-1914), forderte als erster das dass Vorland von Rotherbaum und Harvestehude in Staatsbesitz übergehen sollte, ums es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Zwischen Rothebaumchausse und Harvestehuder Weg kam es während des 2. Weltkriegs zu so gut wie keinen Zerstörungen durch Fliegerbomben.

Die Umwandlung in einen Park und die Internationale Gartenbauausstellung 1953

Erst nach dem 2. Weltkrieg konnte der Wunsch Alfred Lichtwarks und breiter Bevölkerungskreise in die Tat umgesetzt werden: Das Alstervorland sollte im Zuge der Internationalen Gartenbauaustellung in einen öffentlich zugänglichen und weitläufigen Park umgewandelt werden. Hauptverantwortlich dafür war der Hamburger Bürgermeister Max Brauer. Die IGA von 1953 war insofern besonders, weil sie dezentral aufgebaut war, und u. a. Planten un Blomen umfasste. Herzstück war jedoch das neu errichtete Alstervorland. Verantwortlich für dessen Neugestaltung war der Gartenarchitekt Gustav Lüttge (1909-1968). 

Dieser gestaltete das 14.5 ha große Alstervorland ohne grobe eingriffe in die Substanz. Im rahmen der IGA wurden über 50 gegenständliche und abstrakte Plastiken von ausländischen und deutschen Künstlern in die Gartenlandschaft integriert. Dazu wurden die Kunstwerke teilweise und zeitlich begrenzt aus den Museen geholt. Die Plastiken orientierten sich an der gegenwärtigen Kunst, an die Deutschland nach der NS-Zeit wieder Anschluss finden wollte.   Dabei wurde besonders darauf geachtet, dass die Plastiken durch ihre weiträumige und freie Aufstellung jeweilig besonders hervortraten.
Die Gartenausstellung orientierte sich nicht nach Vorbildern aus der Renaissance oder dem Barock, sondern ganz an dem Zeitgeist der Moderne.
Lüttges wollte durch seine Gestaltung  die Plastiken in einem maßstäblichen Verhältnis zur Landschaft integrieren. Dadurch entstand die streng gegliederte, lag gestreckte und platzartige Anlage.
Es wurde auch ein kleiner Teich in das Gelände hineingeleitet, wodurch der Uferweg unterbrochen und mit einer kleinen Brücke versehen wurde. Von dieser Brücke hat man einen schönen Rundum blick auf die Außenalster und das Parkgelände.
Die beiden Hauptwege führen jeweils an den seitlichen Begrenzungen  (Harvestehuder Weg, Außenalster) entlang, wodurch eine ausgedehnte und ununterbrochene Rasenfläche zwischen den beiden Wegen entstand. Der an der Strasse lang führende Weg ist Schattig und weniger repräsentativ. Der an der Alster lang führende könnte als Promenade bezeichnet werden, ist  Sonnig und bietet einen Schönen Blick bis an die andere Alsterseite.
Der von den Veranstaltern gewünschte Eingang sollte die Verlängerung der Alsterchaussee sein, der sog. Fährdamm.

Das Alstervorland Heute

Heute ist von den Kunstwerken der IGA von 1953 nicht mehr viel zu sehen, jedoch finden sich am Wegesrand zahlreiche kleine Objekte die dort im Laufe der Zeit positioniert wurden, z.B. auf Baumstümpfen.
Der Park Alstervorland inmitten der Stadt gelegen erfreut sich bei Hamburgern und Touristen großer Beliebtheit. Das die Parkanlage bis 1952 in privater Hand war, lässt sich durch die Umgestaltung von Gustav Lüttge nicht mehr erkennen.
 
Der Harvestehuder Weg wird regelmäßig von den Touristenbussen befahren und gehört heute zu einen der teuersten Wohnstrassen Deutschlands. Zahlreiche Prominente haben in der Gegend eine Wohnung oder gar ein Haus und so sind somit häufig am Alstervorland anzutreffen.

In repräsentativen Gegend haben vielen Konsulate ihren Sitz.

Besonders in den warmen und sonnigen Monaten wird der Park von zahlreichen Menschen bevölkert Schon morgens sieht Jogger, Spaziergänger und Hundebesitzer.
Der Parkteil nördlich vom Fährdamm wird als Hundewiese bezeichnet und entsprechend genutzt. Hat man einen Hund findet man dort zu jeder Tagezeit gleichgesinnte.
 Viele Menschen nehmen weite Wege auf sich um um die Alster, und damit durch den Alsterpark zu laufen. Beim Anlgo-German Club, wurden Geräte aufgestellt, die Jogger für Dehnübungen benutzen können.

An Wochenenden und Feiertagen kann man das Menschenaufkommen mit dem in der Innenstadt vergleichen.

Das Alstervorland ist nicht nur ein Ort für Ball- und Laufsport sondern auch der Ausgangspunkte für Wassersport. Sowohl Ruder- als auch Segelvereine sind vorhanden. Insofern man nicht Mitglied ist,  kann sich trotzdem ein Segel- oder Tretboot mieten und die Alster erkunden. Es gibt auch zwei Alsterdampfanleger: Der Eine bei der Alten Rabenstrasse der Andere beim Fährdamm. Zwar fahren die Dampfer selten, falls man jedoch einen erwischt, gibt es keinen schnelleren Weg auf die andere Alsterseite (Alsterpark). Auf den Anlegern kann man sich zudem ausruhen und hat von beiden einen wunderschönen Blick auf die Alster und die Stadt.

Von April bis September werden auf einem Teilbereich des Alstervorlandes weiße Stühle aufgestellt. Viele Menschen nutzen diese Stühle um sich zu sonnen, zu lesen oder einfach zum entspannen.
Dabei teilt man sich die Wiese mit zahlreichen Graugänsen, die dort grasen.

Viele nutzen die Wiese mit den weißen Stühlen zum Grillen. Seit kurzem sind jedoch Einweggrille verboten, da sie den Rasen verbrennen.

Oft ist es schwer einen Stuhl zu ergattern. Teilweise bilden Gruppen Kreise aus 12 und mehr Stühlen. Andere bauen sogar Zelte auf, um beispielsweise ihren Geburtstag zu feiern.   
Dabei werden auch häufig Musikanlagen mitgebracht.

Da das Alstervorland bei heftigen Regen häufig überschwemmt und somit außerhalb der Wege unbegehbar war, wurde vor ca. 10 Jahren extra ein Siel gebaut, um das Wasser abfließen zu lassen.

Ich selbst bin häufig im Alstervorland unterwegs um zu joggen, spazieren zu gehen oder mich auf einen der weißen Stühle zu setzen um zu entspannen. Es ist für mich eine der schönsten Ecken Hamburgs.




   

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1540
Auf dem Historischen Plan von 1540 sieht man, dass die Bebauung hauptsächlich sich am heutigen Hafengebiet und dem heutigen Stadtkern befand.

Die Karte zeigt, wie damals die Stadtgrenze vom Dammtor bis zum Hafen (Elbe) verlief, begrenzt durch eine äußere und innere Pallisadenwand. Ab dem Millerntor (hier war die Stadtgrenze passierbar) begann der Herrengraben, der auch von einer Pallisadenwand bis zur Elbe hin begrenzt wurde. Eine weitere Passiermöglichkeit die Stadt zu verlassen war das Schaartor am Niederhafen, der durch den Niederbaum von der Elbe gesichert wurde.

Zurück zum Dammtor, dort sieht man, dass der heutige Stadtteil Rotherbaum sich außerhalb der Stadt befand und zu dieser Zeit unbebaut war. Die Stadtgrenze bildeten Pallisadenwände. Die Binnenalster existierte noch nicht und man konnte vom Dammtor geradeaus zur Petrikirche kommen.

Die Stadt (heutige Innenstadt – Binnenalster) wurde von der Alster her durch das Streichwehr an der Alster geschützt und durch Pfahlwände in der Alster beim Alstertor. Bei Raboisen sieht man die Stadtmauer, die sich entlang Kurze Mühren, Lange Mühren, Neustrasse, Pumpen befand und am Messberg endete.

Bei der Petrikirche war gegenüber die Frohnerei. Der Speersort führte in die Steinstrasse, die bei der Stadtmauer am Steintor endete.

 Im Speersort wurde der alte Dom von den Strassen Speersort, Kattrepel und Schopenstehl, Schmiede- und Sattlerstrasse eingerahmt. In der Steinstrasse befand sich die alte Jacobikirche und das Convent, das gegenüber lag.

Zurück in Richtung Alster. Der Barckhoff mündete in die Spitalerstrasse, die zum Spitalertor führte. Die St. Gertrudenkirche wurde von der Lilienstrasse und Rosenstraße eingegrenzt.

Zurück zum Alstertor, über den Pferdemarkt zum Speersort, vorbei an der Petrikirche über den Berg in Richtung Alster, dort schließt sich das Johanniskloster mit seiner Kirche an. Gleich daneben lag das Klostergelände mit der Maria Magdalenen Kirche.

Beide Gelände befanden sich an der Großen Johannisstrasse, von der die Große Beckerstrasse abzweigte, von dort aus kam man dann durch die Brodschrangen zum Rathaus und Schafferhaus und zur Börse. Große und Kleine Reichenstrasse mündete in den Hopfensack. Bezeichnungen, die auch heute noch existieren und eine Vorstellung geben, wie groß Hamburg damals war.

Bei der Börse führte eine Brücke in den Grimm, weiter in Richtung Hafen befand sich die
Katharinenkirche.

Zurück zum Rathaus, nun in Richtung Bohnenstrasse, Burstade, Hopfenmarkt mit der Nikoleikirche, Deichstrasse, die am Niederhafen endete. Am Ende Burstade über Swinshorn begann der Rödingsmarkt, der ebenfalls am Niederhafen im Kajen endete.

Auf der gegenüberliegenden Seite vom Niederhafen war Kehrwedder. Kajen, Beim Krahn und Kehrwedder grenzten den Niederhafen ein und eine Strasse über Brooks Brücke in Richtung Grasbrook führte durch das Brooktor aus der Stadt heraus. Verlängerung Beim Krahn war Bei den Mühren, dort vorbei an der Katharinenkirche erreichte man das Dovenfleet, dass die Brandstwiete kreuzte. Man konnte hier vom Zentrum (Dom) kommend die Stadt verlassen (Bauthor).

Bei Kehrwedder begann die Stadtbegrenzung mit Pallisadenwänden entlang zum Rahmenhof, Winserbaum  zum Dovethor. Danach schloss sich ein mit Pallisaden versehener
Damm an, der zum Stadtdeich führte. Ein Rondel und Streichwehr befand sich bei den Pumpen.

1841
Im Gegensatz zur Karte von 1540 erkennt man nun die Teilung der Alster – in Binnen und Grosse Alster (heute Außenalster). Die Stadtgrenze verläuft wie 1540 beim Dammtor – dort war die Stadtgrenze geöffnet -. Nach Westen hat sich Hamburgs Grenze in Bezug auf 1540
sehr erweitert. Führte in der damaligen Zeit die Stadtgrenze am Herrengraben entlang und endete in den Niederhafen (auf dieser Karte der Binnenhafen), ging diese nun an den heutigen Wallanlagen (der Botanische Garten, Heiligengeistfeld und St. Pauli befanden sich außerhalb der Stadtgrenze) vorbei an der Elbhöhe. Hinter dieser begann der Landungsplatz  für die Dampfschiffe.

Der Hafen war in mehrere Hafenbecken unterteilt wie z. B. Dampfschiffshafen, Alter Ionas Hafen, Neuer Ionas Hafen, Rummelhafen, Binnenhafen etc.

Von der Elbhöhe (heutiger Stingfang) ging es in das Johannisbolwerck vorbei an der Englischen Reformierten Kirche –  hinunter zur Elbe (Vorsetzen, Baumwall, gegenüber mit Kehrwieder, wo sich mehrere Werften befanden).

Mehrere Fleete (sehr ähnlich dem damaligen Freihafen) durchzogen die Stadt. Zwischen Grimm und Dovenfeth gab es nun die Catharinenkirche. Weiter in Richtung Osten überquerte man den Messberg und kam hinein in die schon bekannten Straßen wie Pumpen, Neue Straße etc. Die Stadtgrenze verlief nun weiter östlich. Beim Deichtor gab es ein Bahnhof für Passagiere.

Hammerbrock und St. Georg lag außerhalb der Stadtgrenze. Das Steintor bildete den Durchgang nach St. Georg. Weiter in Richtung Norden befand sich das Ferdinandstor.

Vom Ferdinandstor in Richtung Alster existierte schon die Lombardbrücke, die die Binnenalster  und Große Alster teilte und man gelang wieder zum Dammtor.

Die Gertrudenkirche existierte 1841 nicht mehr und auf dem Domplatz war das Gymnasium Johanneum. Beim Alstertor befand sich ein Zuchthaus. Die Neue Börse befand sich am
Adolfsplatz  und die Michaeliskirche zwischen Englische Planke und Grevenkamp.

Die Binnenalster wird wie heute vom Neuen Jungfernstieg und (Alten) Jungfernstieg, der
Lombardsbrücke begrenzt. Nur der Ballindamm hieß damals noch Holzdamm und Zuchthaus-strasse.

Plätze wie Gänsemarkt und Großneumarkt existierten damals auch schon und diverse Strassen zwischen Am Dammtorwall, Kleine Drehbahn, Caffamacherreihe, Neuer Wall, Alter/Neuer Jungfernstieg haben noch die gleiche Bezeichnung wie damals.
  
1890


Sieht man sich die Stadtkarte von Hamburg 1890 an, erkennt man, dass in den letzten 50 Jahren eine sehr große Wandlung stattfand. Die Stadtmauern und die dazugehörigen
Tore waren aus dem Stadtbild verschwunden. Hinzu kam die Bebauung und Öffnung der Stadtgrenze zu den damals außerhalb liegenden Orten wie Rotherbaum, Harvesthude im Norden, St. Pauli, Altona im Westen,  Hammerbrook, Borgfelde im Osten und im Süden die Elbe, wo eine große Hafenerweiterung in Richtung Billwärder stattfand.

Zurück zum Zentrum. Das Rathaus und der Rathausmarkt waren nun an ihrem heutigen Platz.
An der Binnenalster wurde der Holzdamm und die Zuchthausstrasse umbenannt in Alsterdamm. Die Strasse Holzdamm befand sich nun in der Nähe des Ferdinandstor und ging von  An der Alster ab. Die Große Alster wurde im Jahr 1890 nun auch Außenalster genannt.

Bemerkenswert ist auch die Bahnlinie, die von Altona über den Bahnhof an der Parallelstrasse
(heutige Holstenstrasse), den Bahnhof An der Sternschanze, den Dammtorbahnhof über die Lombardsbrücke zu einem Bahnhof am Hühnerposten zu dem große Hamburg-Berliner Bahnhof an der Amsinckstrasse ging.

Umkreist man die Außenalster sind dort Bezeichnungen, die auch heute noch ihre Gültigkeit haben. In der Lohmühlenstrasse war schon das St. Georg Krankenhaus. Borgfelde, Hamm, und Hohenfelde, Eilbek,  Marienthal waren schon eng bebaut und manche Häuser gibt es noch heute. Auch Uhlenhorst an der Alster mit anschließenden Barmbek waren schon dicht besiedelt. Winterhude und Eppendorf – mit dem großen Krankenhaus zeigte eine weitaus stärkere Bebauung als 1841. Ging man wieder in Richtung Stadtmitte lag damals wie heute Harvestehude und Rotherbaum an der westlichen Seite der Außenalster.

Die Stadtgrenze von Hamburg ist nur schwach an einer gestrichelten Linie erkennbar. Sie läuft von der Nordelbe zwischen Altona und St. Pauli entlang am Schulterblatt, der Stadtteile Eimsbüttel, Eppendorf (lt. Plan von 1890 gehörte Lokstedt, Langenfelde, nicht zu Hamburg),
weiter im Norden läuft die Grenze an Groß Borstel, Alsterdorf, Winterhude, Uhlenhorst, Barmbek, Eilbek, Hohenfelde, (Wandsbek gehörte nicht zu Hamburg), Borgfelde, Hamm, Horn, Hammerbrook vorbei, der Fluss Bille und Billwärder bildeten die Grenze in Richtung Elbe.

Auf der anderen Seite der Elbe gehört Grasbrok zu Hamburg, während der südliche gelegene an der Elbe gelegene Teil wie Harburg nicht zu Hamburg gehörte.

Nach meiner Betrachtung hat sich im Vergleich zur Karte von 1841 sich sehr viel in Hamburg verändert und die Struktur hat nun sehr viel Ähnlichkeit mit der heutigen – besonders im Zentrum.

Der Ausbau des Hafens sowie die Anbindung Hamburgs an Bahnlinien und der Bau diverser
Bahnhöfe hatte die wirtschaftliche Bedeutung Hamburgs immens erhöht.