Sonntag, 21. November 2010

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Geschichte der Grindelhochhäuser

Das heutige Gebiet der Grindelhochhäuser wurde erst zwischen 1880 und 1910 städtebaulich erschlossen. Es wurden um den Innocentiapark herum auf einem rasterförmigen Grundriss großzügige Ein- und Mehrfamilienhäuser im Jugendstiel erbaut.  

Zwischen Grindelberg, Brahmsallee, Klosterallee, Ober-, Hansa-, Werder- und Hallerstraße standen dort vor dem 2. Weltkrieg etwa 175 Häuser mit 1079 Wohnungen. Nach dem Krieg war ein Großteil der Häuser und Wohnungen zerstört bzw. unbewohnt. Wie mir ein Rentner zur Zeit meines Zivildienstes erzählte, waren alle Häuse,r die an der heute nicht mehr existierenden Klosterallee lagen, vollständig zerstört. Rund um das Grindelviertel gab es kein Areal, das ähnlich stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Auf Initiative der britischen Militärregierung, die Hamburg zum Ort ihres Hauptquartiers machen wollte, wurden bereits Ende 1945 Pläne zur Unterbringung britischer Offiziere und  ihrer  Angehörigen ausgearbeitet.
Am 12. Juli 1946 erfolgte der Spatenstich. Jedoch wurden die Arbeiten nach einiger Zeit gestoppt, da nun Frankfurt am Main als Hauptquartier ausgewählt wurde. Der Hamburger Senat entschied im März 1948 auf den bereits fertig gestellten Fundamenten, die geplanten Hochhäuser zu errichten. Die Bauarbeiten endeten 1956. Insgesamt entstanden zwölf Häuser mit 2122 Wohnungen. In die Erdgeschosse der Hochhäuser wurden Geschäfte, Lokale, ein Postamt, Arztpraxen und Büroräume eingefügt und am Grindelberg eine heute geschlossene Tankstelle samt Tiefgarage für 230 Autos erbaut. 



Zehn der zwölf Grindelhochhäuser mit 1855 Wohnungen sind heute im Besitzt der SAGA GWG. Es gab Pläne, einige der Häuser zu Gunsten von Luxuswohnhäusern abzureissen, jedoch wurden diese Pläne nie in die Tat umgesetzt, da die Grindelhochhäuser 1999 unter Denkmalschutz gestellt wurden. Ab 1995 begann man die Wohnanlagen zu renovieren. Dabei wurden nicht nur die Fassaden, sondern auch der gesamte Innenraum der Häuser modernisiert. Ihr typisches Aussehen aber blieb erhalten. Die Kosten der Renovierung betrugen ca. 75 Millionen Euro.

Architektur

Bei einem ersten Blick auf die Grindelhochhäuser fällt einem sofort auf, dass die Häuser sehr breit sind, jedoch eine geringe Tiefe haben. Es sind fünf Reihen in Nord-Süd-Richtung angeordnet. Wie auf den Fotos zu erkennen, haben die Häuser unterschiedliche Höhen, sie sind 9 bis 15 Stockwerke hoch.

Die Häuser sind zwar verkehrstechnisch zu allen Seiten erschlossen, jedoch sind sie in eine Parklandschaft eingebetet, die zwei Kinderspielplätzen Platz bietet. U-förmige Strassen ermöglichen Zufahrt und Parkmöglichkeiten.

Eine Gemeinsamkeit der Häuser sind ihre gelbe Klinkerfassade. Eine Seltenheit in der von roten Backsteinen dominierten Architektur in Hamburg. Die Fotos zeigen, dass die Häuser eine unterschiedliche Anordnung von Fenstern und Balkonen aufweisen. Kein Haus gleicht dem anderen. Vier der Häuser verfügen über eine Stahlskelettkonstruktion, die übrigen acht Häuser wurden in Stahlbetonbauweise erbaut.

Auch die Wohnungen unterscheiden sich in ihrer Größe und Aufteilung. Ich selbst war sowohl in Einzimmerwohnungen als auch in Vierzimmerwohnungen zu Gast. Die Wohnungsgrößen liegen zwischen 17 und 85 Quadratmetern. Die Ausstattung der Wohnungen stellte nach dem Krieg eine Besonderheit dar: Es waren Zentralheizung, fließendes Warmwasser, Fahrstuhl und Müllschlucker vorhanden.
Eine Besonderheit stellt  das Gebäude am Grindelberg 68 dar, indem sich das Bezirksamt Eimsbüttel befindet. Das Gebäude ist 12 Stockwerke hoch, und weist eine Rasterfassade auf, daher liegen die Fenster enger beieinander als bei den Schwestergebäuden. Außerdem sind keine Balkone oder Balustraden vorhanden.



 

 

 

 

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